Standplatz 8 (OG)
Gérard Cornioley ist in Genf geboren, wo er auch seine Kindheit verbrachte. Nach einem erfolgreichen Abschluss-Diplome als
Hochbauzeichner verbrachte er einige Jahre im Ausland (Paris, Österreich-Burgenland, Berlin). Nebst seinen Beiträgen in verschiedene Architekturbüros hat er seine Leidenschaft für die bildende Kunst weiter vertieft. Fotografie, Malerei, Zeichnen, Objektgestalten haben ihn sein ganzes Leben begleitet. Was
zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland bestätigen.
Mitte der 80er Jahre kam er zurück in der Schweiz, nach Zürich, wo er auch ein Atelier eröffnete. 10 Jahre später bildete er sich weiter als Kunsttherapeut in Frauenfeld und übersiedelte nach Tägerwilen, wo er immer noch lebt. Seine Reisen durch die Welt (USA, Skandinavien, China, Südostasien) haben oft seine Kunst beeinflusst.
Aus der Serie "Parts of Landscape":,,
<Curios-Children>, C-Print auf Aludibon, 60x60 cm
Parts of Landscape Mit der Serie „Parts of Landscape“ möchte Gérard Cornioley darstellen, wie der Mensch die Welt beobachtet oder betrachtet. Beim intensiven Betrachten eines Objekts, einer Person oder einer Szene schaltet man mit seinem Gehirn alle überflüssigen Elemente aus. Dies natürlich mehr oder weniger bewusst. Diese Art der selektiven Wahrnehmung wird in der Sprache wiedergegeben. Bei dem Satz „ich habe eine Kuh gesehen“ reichen schon die zwei Wörter „Kuh“ und „sehen“, um dem Satz eine Bedeutung zu geben. Alles, was die Person sonst noch gesehen hat, war in diesem Fall überflüssig. Selbstverständlich ist die Kuh, die beobachtet wurde, nicht „die gleiche“, je nachdem, ob sie sich auf einer grünen Wiese oder im Stall befindet.
Die Arbeit zu „Parts of Landscape“ ist eigentlich zweidimensionale Bildhauerei. Wie ein Bildhauer, der seinen Marmorblock bearbeitet, bearbeite Gérard Cornioley seine Bilder. Wie der Bildhauer nimmt er Stück für Stück Material von dem rohen Bild weg, in seinem Fall die Pixel, bis er ein neues Bild kreiert hat. In „Parts of Landscape“ nimmt er gewisse Elemente eines Bildes heraus bzw. wählt Elemente, die er im Bild behalten will. Er zerstört durch diesen Prozess die „Beziehungen“, die die Elemente des Bildes miteinander haben.